Bouquet de Fleurs

Künstler:
Herstellungstechnik(en):
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Angeblich hat der Glasdesigner Max Kannegießer nicht einmal seinem Sohn Max K.jun., welcher in Zwiesel Flachglas veredelt, die Technik der feinen böhmischen Goldradierung hinterlassen. An Hand der Goldreste an den Schliffkanten erkennt man die ursprünglich flächige Vergoldung mit Poliergold der gesamten Vorderseite. Daraus ist dann in mühevollster Kleinarbeit das Motiv, ein Blumenstrauß mit Schmetterling, entstanden. Die filigrane Ausarbeitung in absolut glatter Oberfläche - kein einziger Rand ist beim Darüberfahren mit der Hand zu spüren - bleibt das Geheimnis des Künstlers. Hinsichtlich der Grundlagen der Radierungstechnik s. das Bixl "Goldmarie" bei Katharina Stangl - Paukner.

Nach Aussage eines Zeitgenossen von Kannegießer, der noch für ihn geschliffen hat, hat der Designer höchst ungern auf Tabakgläsern gearbeitet, was wohl auch der Grund für die sehr raren derartigen Bixln ist (ich weiß von Dreien inkl. des bei Heiner Schaefer, SGL, auf Seite 318, Bild 473, abgebildeten Glasls).

Das Kristallglas mit schwarzer Innenblase stammt wohl aus der Christinenhütte (Schwarzglas!). Der Kragen ist 6 - fach facettiert, Vorder- und Rückseite sind plan geschliffen, die Seiten sind je drei mal gekugelt. Der Schleifer ist unbekannt. Das Bixl ist Anfang der 1980er Jahre entstanden.

sign. MaKa

9,8 cm x 6,4 cm x 2,2 cm